Das neue Herzstück für den Hochwasserschutz Moderne Wehranlage für die Beeke ist seit Januar in Betrieb / Mühlenteich dient als Staubecken / Aussichtsplattform geplant

Das neue Herzstück für den Hochwasserschutz Moderne Wehranlage für die Beeke ist seit Januar in Betrieb / Mühlenteich dient als Staubecken / Aussichtsplattform geplant

Bericht HAZ vom 30.04.2021 von Herrn Frank Hermann

Ortsbürgermeisterin Marianne Kügler und Wasserbauingenieur Friedrich
Hüper beobachten von der Wehr-Brücke aus den Wasserzulauf in der
Beeke.
Fotos: Frank Hermann

Bredenbeck. Das neue Wehr an der Bredenbecker Beeke in Höhe
des Rittergutes dient als Herzstück für einen effektiven
Hochwasserschutz in der Ortschaft. Probleme mit
Überschwemmungen nach Starkregen sollen damit der
Vergangenheit angehören. Zudem nimmt der benachbarte
Mühlenteich das Stauwasser bei einem starken Zulauf auf.
4,9 Kubikmeter pro Sekunde
„Erst, wenn der Teich ebenfalls bis zur Maximalhöhe gefüllt ist und
es einen Rückstau gibt, dann öffnet sich das Wehr automatisch
und lässt das Wasser aus der Beeke abfließen“, erläutert
Wasserbauingenieur Friedrich Hüper, der im Auftrag der
Gemeinde Wennigsen das Konzept für den Hochwasserschutz in
Bredenbeck umsetzt. Bis zu 4,9 Kubikmeter Wasser pro Sekunde
könne das neue Wehr durchschleusen. Das alte und per Hand
gesteuerte Wehr schaffte laut Hüper höchstens 1,6 Kubikmeter
pro Sekunde.

Kurz vor Weihnachten 2020 war das alte Wehr abgerissen und
wenige Wochen später durch die neue Wehranlage aus rund 50
Tonnen Beton und Edelstahl ersetzt worden. Für diese moderne
Konstruktion investiert die Gemeinde rund 250.000 Euro.
Der Mühlenteich als zusätzliches Staubecken soll nach Hüpers
Angaben voraussichtlich im Sommer entschlammt werden, um die
Staumenge von rund 1500 Kubikmeter Wasser gewährleisten zu
können. Hüper geht von einer etwa 80 Zentimetern hohen
Schlammschicht im Teich aus. Erste Untersuchungen zeigten, dass
der Schlamm nicht mit bedenklichen Stoffen versetzt sei und
daher auch nicht als Sondermüll teuer entsorgt werden müsse.
„Der Schlamm wird auf Ackerflächen ausgebracht“, kündigt Hüper
an.
Die Entschlammung beginne erst dann, wenn die Kröten ihr
Laichgebiet am Mühlenteich verlassen haben. „Außerdem
sammeln wir vorher die Grasfrösche ein“, sagt Hüper. Die Fische
seien bereits aus dem Teich herausgeholt worden.
Die Natur genießen
Zu den weiteren Planungen für den Mühlenteich gehört der Bau
einer rund 13 Quadratmeter großen Aussichtsplattform am
Ufersaum des Gewässers. Über eine neue Brückenkonstruktion
aus Kunststoffelementen, die über die Wehranlage hinwegführt,
können Besucher die Plattform künftig erreichen – „und die Natur
an dieser Stelle mit Nonnen- und Graugänsen auf dem Teich in
aller Ruhe genießen“, sagt der Fachmann.
Bredenbecks Ortsbürgermeisterin Marianne Kügler begrüßt die
Planungen sowohl für die Entschlammung und den Bau einer
Aussichtsplattform am Mühlenteich als auch für den
Hochwasserschutz in der Ortschaft. „Es wurde Zeit, dass wir die
ständige Gefahr von Überschwemmungen nach Starkregen
endlich in den Griff bekommen. Solche Forderungen gibt es schon
seit vielen Jahren“, betont Kügler. Die Ortsbürgermeisterin
wünscht sich zudem ein Sieb am Bachzulauf vor dem neuen Wehr,
um Müll und Abfälle zurückhalten zu können.
Rückhaltebecken geplant
Zum Konzept für einen wirksamen Hochwasserschutz gehört laut
Kügler und Hüper auch der Bau weiterer Regenrückhaltebecken
und Stauelemente im Ort, um den Wasserfluss bei Bedarf zu
drosseln. Für den Bau eines Beckens in der Bredenbecker Mitte
nahe der neuen Boulebahn habe die Gemeinde mittlerweile ein
rund 4500 Quadratmeter große Grundstück erworben. Die
Vorplanungen seien bereits abgeschlossen. Weiterhin solle ein
Regenrückhaltebecken am oberen Ortsrand Bredenbecks
entstehen, um nach Starkregen die Wassermengen aus dem Deister aufzunehmen.

Beeke.Fotos: Frank Hermann

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