Regenrückhaltebecken: Kügler macht Druck Bericht HAZ vom 24.01.2024

Regenrückhaltebecken: Kügler macht Druck Bericht HAZ vom 24.01.2024

Regenrückhaltebecken: Kügler macht Druck

Die Region hatte die Baugenehmigung zuletzt abgelehnt. Die Gemeinde hat das Grundstück derweil schon gekauft. Vor allem der alte Dorfkern bekommt bei heftigen Dauerregen wie an Weihnachten Probleme.

Von Jennifer Krebs

24.01.2024, 00:00 Uhr

Bredenbeck.

Bredenbecks Ortsbürgermeisterin Marianne Kügler (CDU) macht weiter Druck in Sachen Hochwasserschutz: Mit dem neuen Wehr in der Beeke am Rittergut und dem neuen Regenrückhaltebecken zwischen Deisterstraße und Bachwinkel in der Dorfmitte werde sich der Schutz vor Überschwemmungen zwar deutlich verbessern, sagt sie. Doch er reiche noch nicht aus. „Bredenbeck braucht auch das zweite Regenrückhaltebecken – dringend“, fordert Kügler mit Nachdruck. Das habe sich erst jüngst wieder bei dem starken Regen über Weihnachten gezeigt.

Die schweren und anhaltenden Regenfälle im Dezember hatten den Pegelstand des Bredenbecker Bachs ordentlich ansteigen lassen. Das Wasser rauschte regelrecht vom Deister runter. Ein Glück war: Der Bauhof, die Feuerwehr und auch Landwirte seien sofort zur Stelle gewesen, berichtet die Ortsbürgermeisterin. Am Feldrand entlang der Jahnstraße sei eine Barriere gebaut worden, um das Wasser so gut es geht aufzuhalten. Auch die Nachbardörfer Evestorf und vor allem Holtensen hatten über Weihnachten ordentlich zu tun gehabt, um bei dem Regen nicht abzusaufen.

Vor der alten Bredenbecker Dorfschule an der Wennigser Straße mit Feuerwehr, Kindergarten, Gemeindebücherei und Heimatstube ist bereits vor Jahren eine Drainage und ein eigenes unterirdisches Rückhaltebecken in die Erde gekommen. Vor allem der alte Dorfkern von Bredenbeck bekommt bei heftigem Regen aber Probleme – weil er tiefer und wie in einer Kuhle liege, erklärt Kügler. Wenn es stark regne, fließe das Wasser vorne bei Edeka rein und hinten wieder raus. Beim Friseur sei es genauso, berichtet Kügler.

Die Lösung wäre: Am Ortsrand in Richtung Steinkrug kommt ein zweites Regenrückhaltebecken hin, um Wasser aus den Außengebieten aufzufangen. Dieses Rückhaltebecken sei „notwendig zum Schutz der gesamten tieferen Ortslage von Bredenbeck vor Starkregenereignissen aus den natürlichen Abflussflächen des Deisters oberhalb von Bredenbeck und der vorhandenen Bebauung“. So steht es in dem Gutachten, das seit 2012 fertig ist und wo auch die Wehranlage bei Knigge und das Rückhaltebecken in der Ortsmitte aufgeführt sind.

Diese drei Maßnahmen – die beiden Regenrückhaltebecken und die Wehranlage – ergeben zusammengenommen das Hochwasserschutzkonzept, das für Bredenbeck erstellt wurde. Und jede dieser Maßnahmen sei für sich genommen wichtig, denn jede erfülle eine andere Aufgabe, erklärt Kügler. So soll das Rückhaltebecken Bredenbeck-Mitte in erster Linie das Wasser aus den Bereichen Deisterstraße, oberhalb Lavesstraße und Steinkrüger Weg aufnehmen. Das neue Wehr zwischen Rittergut und Mühlteich kann 4,9 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durchschleusen – das ist dreimal so viel wie beim alten. Außerdem muss es nicht mehr manuell geöffnet und geschlossen werden, sondern wird automatisch geregelt entsprechend dem jeweiligen Wasserstand.

Das Grundstück zwischen Wennigser Straße und Bredenbecker Bach, wo das zweite Regenrückhaltebecken im Baugebiet Hohe Heide hinsoll, hat die Gemeinde Wennigsen längst angekauft. Doch vor eineinhalb Jahren hatte die Region Hannover die Planung vorerst gestoppt und das Regenrückhaltebecken nicht genehmigt mit der Begründung, es sei zu groß dimensioniert und der Entwurf sei nicht naturnah genug. So fordert die Untere Wasserbehörde zum Beispiel in dem Zusammenhang eine Renaturierung des Bredenbecker Bachs.

Geplant ist ein zweistufiges Rückhaltebecken, das auf Basis eines statistisch nur alle 30 Jahre eintretenden Hochwasserereignises (HQ30) konzipiert ist. Zum Vergleich: Bei dem Starkregen, der im Dezember in Bredenbeck zu verzeichnen gewesen war, soll es sich um ein fünf- bis zehnjähriges Regenereignis gehandelt haben, hat sich die Ortsbürgermeisterin sagen lassen – also ein Starkregen, wie er statistisch alle fünf bis zehn Jahre zu erwarten ist. Diese besonderen Regenereignisse würden aber bedingt durch den Klimawandel eher zunehmen, befürchtet Kügler. Auch seit Montag regnet es wieder.

Bredenbecks Ortsbürgermeisterin will, dass nun endlich wieder Bewegung in die Sache kommt. „Wir brauchen das zweite Regenrückhaltebecken und müssen diese Baumaßnahme dringend angehen“, fordert sie. Mit Wennigsens Bürgermeister Ingo Klokemann (SPD) sei sie im Gespräch.

Schon mal gut ist: 2023 waren 400.000 Euro für das zweite Regenrückhaltebecken im Haushalt eingestellt. Diese Summe hat die Gemeinde Wennigsen nun in das Jahr 2024 übertragen. Mit der Region stehe man in Verhandlungen, so die Verwaltung.

Der Bauhof, die Feuerwehr und auch Landwirte waren sofort zu Stelle. Am Feldrand entlang der Jahnstraße wurde eine Barriere gebaut, um das Wasser so gut es geht aufzuhalten.

Marianne Kügler,

Ortsbürgermeisterin (CDU)

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